
Was bedeutet „Wärmepumpenboiler der Klasse A“?
Wir halten Sie auf dem Laufenden. Dieses Mal haben wir das Thema Brauchwarmwasser-Wärmepumpe und Enerigielabeling / Ökodesign für Sie genauer und kritisch betrachtet.
Bereits im letzten Newsletter haben wir Sie über das Thema Ökodesign und ERP-Richtlinie informiert (Link).
Kurz zusammengefasst bedeutet dies, dass alle Wärmeerzeuger bis 70 kW ab 2015 ein Energielabel bzw. eine Energieetikette erhalten. Ab diesem Zeitpunkt dürfen nur mehr Produkte in Verkehr gebracht werden, welche dieses Energielabel haben.
Was bedeutet „Wärmepumpenboiler der Klasse A“?
Vorweg: Viele Details der Umsetzung sind noch offen. Wir können aus diesem Grund nicht alle offenen Fragen beantworten. Das Energielabel soll ab 2015 auch auf Brauchwarmwasser-Wärmepumpen in Europa Pflicht sein. Auf der Etikette sind u.a. die erreichte Effizienzklasse beim Zapfprofil (L), die Klimazone und der Schallleistungspegel ersichtlich. Ob die Klassifizierung von zwei Einbauvarianten nötig ist, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch offen.
Die Effizienz wird nach der entsprechenden ERP-Richtlinie ermittelt und weicht der EN 16147 beim Zapfprofil etwas ab.
Da die unterschiedlichen Klassen vor allem abhängig von der Leistungszahl des Produktes sind, wird zuerst auf diese Zahl eingegangen. In der Tab. 1 sind die Leistungszahlen von einem handelsüblichen Wärmepumpenboiler ersichtlich, die nach der EN 16147 und ERP-Richtlinie ermittelt wurden. Die beiden Zapfprofile sind, bis auf einige Durchflussraten von Wasserentnahmen, identisch.
(Quelle: Wärmepumpen-Testzentrum WPZ, Interstaatliche Hochschule für Technik, Buchs/CH)
Der Unterschied zwischen den beiden Entnahmeprofilen ist sehr gering und liegt in diesem Beispiel in der Messungenauigkeit. Ein handelsüblicher Wärmepumpenboiler erreicht heute schon die Klasse A (zumindest ein 250 Liter- bis 300 Liter-Speicher beim Zapfprofil XL) ohne Probleme. Die Abstände der verschiedenen Klassen sind enorm, so ist z.B. ein A+-Gerät im schlimmsten Fall fast doppelt so effizient wie ein A-Gerät.Zusätzlich muss beim gewählten Zapfprofil eine definierte minimale Warmwassermenge erfüllt sein.
Die Klasse A+ wird frühestens Mitte 2017 lanciert, bis dahin werden alle Brauchwarmwasser-Wärmepumpen maximal die Klasse A haben.
Aus heutiger Sicht werden viele Brauchwarmwasser-Wärmepumpen ein A-Label erhalten, obwohl das Gütesiegelkriterium für die Effizienz nicht erfüllt ist. Laut dieser Klassifizierung werden praktisch alle in Europa erhältlichen Wärmepumpenboiler die Klasse A erreichen. Für den Endkunden ist dies heute noch sehr undurchsichtig, zumal ein Elektrospeicher (rund 3-mal ineffizienter) ebenfalls die Klasse A erreichen kann.
(Quelle: Wärmepumpen-Testzentrum WPZ, Interstaatliche Hochschule für Technik, Buchs/CH)
Der Ball liegt nun bei der EU und dem nationalen Gesetzgeber, um hier eine transparente und für den Endkunden verständliche Klassifizierung zu finden. Wie bereits erwähnt ist noch vieles offen. bösch heizung als Komplettanbieter im Bereich der Heiztechnik wird sich hier in den verschiedenen Interessensvertretungen einsetzen, dass klare Aussagen und Richtlinien geliefert werden können.