Alles, was Sie über den Kauf einer Stückholzheizung wissen müssen

Biomasse

Das Heizen mit einer Stückholzheizung hat einige Besonderheiten im Vergleich zu traditionellen Heizmethoden wie beispielsweise dem Einsatz von Gas- oder Ölheizungen. Hier sind einige der wichtigsten Punkte.

Wie viel kostet eine Stückholzheizung und wann lohnt sie sich?

Alternativen zu Öl- und Gasheizungen sind gefragt, aber welche umweltfreundliche Heizung ist die beste?

Mit unserem Blog bringen wir Wissenswertes und Tipps zu verschiedenen alternativen Heizungen kurz und knackig auf den Punkt.

In diesem Artikel beantworten wir häufige Fragen speziell zur Stückholzheizung – auch Holzvergaserheizung genannt – nämlich:

  • Was ist eine Stückholzheizung (Holzvergaserheizung)?
  • Was kostet eine Stückholzheizung?
  • Vor- und Nachteile einer Stückgutheizung
  • Welche Holzheizung ist besser: Stückholzheizung oder Pelletheizung?
  • Brauche ich für die Stückholzheizung einen Wärmespeicher?
  • Kann ich Holzheizungen mit anderen Heizungen kombinieren?
  • Hat eine Holzheizung überhaupt noch Zukunft?

Was ist eine Stückholzheizung?

Eine Stückholzheizung nutzt zum Heizen die Energie aus dem Verbrennen von Holzscheiten. Der Kessel verbrennt allerdings nicht bloß Holz wie in einem Kachel- oder Kaminofen, die Technik dahinter ist deutlich komplexer – und effizienter. Die Bezeichnung „Holzheizung“ mag daher etwas irreführend sein. Genau genommen handelt es sich um eine Holzvergaserheizung.

Tatsächlich funktioniert eine Stückgutheizung nämlich nach dem Vergaserprinzip. Sie nutzt dazu zwei Kammern. In der ersten Kammer wird das Holz getrocknet, bis Holzgas austritt. Dieses Gas wird in die zweite Kammer geführt, in der es bei hoher Temperatur verbrennt.

In der ersten Kammer wird dabei rund 70 Prozent der im Holz gespeicherten Energie freigesetzt, in der zweiten die restlichen 30 Prozent.

Vom Holz bleibt nach dem Verbrennen rund 0,5 bis 1 Prozent als Asche zurück, die regelmäßig entsorgt werden muss.

Wichtig für die Umwelt ist vor allem die staubarme Verbrennung. Stückholzkessel mit dem österreichischen Umweltzeichen garantieren dabei besonders niedrige Emissionswerte.

 

Tipp: Achten Sie beim Kauf einer Stückholzheizung auf das österreichische Umweltzeichen. Dieses garantiert extrem niedrige Emissionswerte und einen wesentlich höheren Wirkungsgrad als für die technische Zulassung erforderlich wäre.

Was kostet eine Stückholzheizung?

Eine Stückholzheizung bzw. Holzvergaserheizung kostet in der Anschaffung je nach Ausführung und Größenbedarf zwischen 15.000 und 30.000 Euro inklusive Einbau. Damit ist sie zwar nicht billig, aber günstiger in der Anschaffung als etwa eine Pelletheizung, und auch der Brennstoff (die Holzscheite) ist billiger als die Pellets.

Bedenken Sie bei einer Stückholzheizung, dass Sie zusätzlich vermutlich einen Pufferspeicher benötigen werden, um die erzeugte Energie wirklich effizient zu nutzen. Auf den Pufferspeicher gehen wir weiter unten genauer ein.

 

Tipp: Mit einer Förderung können Sie die Kosten für den Kauf und Einbau einer Stückholzheizung deutlich reduzieren. Nutzen Sie unsere Übersicht über aktuelle Fördermöglichkeiten in Österreich oder unsere Broschüre mit allen Förderaktionen in Österreich für 2023.

Vor- und Nachteile einer Stückholzheizung

Wie die meisten Dinge im Leben hat auch eine Stückholzheizung ihre Vorteile, aber ebenso Nachteile gegenüber anderen Heizungsarten.

 

Vorteile

Der größte Vorteil einer Stückholzheizung sind die Kosten. Vor allem, wenn Sie selbst einen Wald oder eine günstige Holzquelle haben. Da ist sie von den Brennstoffkosten her nämlich unschlagbar und definitiv die billigste Art des Heizens.

Aber auch wenn Sie das Holz kaufen müssen, können Sie von langfristig relativ stabilen Preisen ausgehen. Heimisches Holz ist aufgrund der kurzen Transportwege sinnvoll und punktet bei nachhaltiger Aufforstung mit einer guten CO2-Bilanz.

 

Nachteile

Der Nachteil beim Heizen mit Stückholz ist, dass Sie die Holzscheite regelmäßig nachlegen müssen. Und zwar händisch. Das kann besonders in der Heizperiode alle 4 bis 5 Stunden nötig sein, ansonsten rund ein bis zweimal pro Tag. Zusätzlich müssen Sie die Asche entsorgen und die Wärmeüberträger reinigen.

Bei älteren Geräten müssen Sie eventuell auch selbst zünden. Bei modernen Geräten gibt es die Möglichkeit der automatischen Zündung sowie Entaschung und Reinigung auf Knopfdruck.

 

Tipp: Achten Sie beim Kauf einer Stückholzheizung auf große Füllräume für lange Scheite, damit Sie nicht so oft nachlegen müssen!

Ein weiterer Aspekt ist der Platzbedarf für die Lagerung der Holzscheite. Da frisches Holz zur Trocknung meist 1-2 Jahre im Freien (oder gut belüfteten Räumen) lagern muss, ist ausreichend Platz erforderlich. Das Lager sollte nicht zu weit entfernt sein, da Sie mitunter mehrmals täglich nachlegen müssen. Lange Wege sind daher auf Dauer nicht sinnvoll.

Tipp:  Bringen Sie stets einen Vorrat an Holzscheiten für 2-3 Tage im Voraus ins Haus. So haben Sie beim Nachlegen optimal trockene Scheite griffbereit.

Welche Holzheizung ist besser: Stückholzheizung oder Pelletheizung?

Holzheizungen nutzen entweder Pellets (Pelletheizungen) oder Stückholz (Stückholzheizungen) als Brennstoff. Aber was ist besser – Pellets  oder Scheitholz?

Bedenken Sie:

  • Bei Stückholzkesseln müssen Sie händisch nachlegen, während Pellets automatisch zugeführt werden.
  • Bei den Anschaffungskosten ist die Stückholzheizung etwas günstiger als die Pelletheizung.
  • Auch die Brennstoffkosten sind bei Scheitholz günstiger als Pellets, vor allem, wenn Sie Zugang zu einer günstigen Holzquelle haben.
  • Bei einer Pelletheizung benötigen Sie einen Lagerraum für die Pellets (etwa ein umfunktionierter Öltankraum oder ein Außensilo), für die Stückholzheizung müssen Sie ein Holzscheitlager feuchtigkeitsgeschützt im Freien anlegen und regelmäßig für einen ausreichend großen, trockenen Vorrat sorgen.
  • Beide eignen sich gleichermaßen für ältere/weniger gut gedämmte Häuser.
  • Die Wartungskosten hingegen sind bei beiden Arten (Stückholzheizung und Pelletheizung) relativ gleich. Auch die Förderungen sind dieselben.

Ausschlaggebend für die Entscheidung, ob in Ihrem Fall eine Stückholzheizung oder eine Pelletheizung besser in Frage kommt, ist daher vorrangig der gewünschte Komfort (automatische oder händische Beschickung) und ob Sie Zugang zu günstigem Holz haben.

TIPP: zur einfachen Berechnung des Holzbedarfs, wenn Sie bisher eine Öl- oder Gastherme hatten:

1000 Liter Heizöl bzw. 1000 m3 Erdgas entspricht ca.

5 Raummeter Laubholz

7 Raummeter Nadelholz

Beachten Sie: Es handelt sich hierbei um ungefähre Richtwerte. Beim Holz können die Heizwerte und damit auch der Brennstoffbedarf je nach Holzart sowie lagerbedingter Restfeuchte schwanken.

Hinweise zur richtigen Holzlagerung

Ein wichtiger Faktor für die optimale Verbrennung bei Stückholzheizungen ist die Restfeuchte der Holzscheite. Ist die Restfeuchte zu hoch, steigt der Holzverbrauch und auch der Schadstoffausstoß. Dies kann sogar Schäden am Schornstein verursachen.

Tipps zur optimalen Trocknung der Holzscheite:

  • Spalten Sie Stückholz, das im Durchmesser mehr als 5 cm misst.
  • Lagern Sie das Holz an einer sonnigen, windigen Stelle.
  • Stapeln Sie die Holzscheite mit mindestens 10 cm Abstand von der Hauswand.
  • Ein Unterbau aus Rundhölzern oder Paletten schützt vor Feuchtigkeit von unten.
  • Planen und Dächer schützen vor Regen und Schnee.
  • Ideal sind mehrere kleine Holzstapel mit gekreuzt übereinander gelegten Schichten.
  • Bringen Sie die jeweils benötigte Holzmenge 2 bis 3 Tage vor dem Verbrennen ins Haus.

Tipp: Den Trocknungsgrad der Holzscheite können Sie ganz einfach mit einem Feuchtemessgerät prüfen. Ideal ist eine Restfeuchte von 15 bis 20 Prozent. Führen Sie die Prüfung immer an mehreren Stellen durch – möglichst nicht an der Rinde. Feuchtemessgeräte sind bereits ab ca. 20 Euro erhältlich.

Brauche ich für die Stückholzheizung einen Wärmespeicher?

Ein Wärmespeicher (Pufferspeicher) ist bei einer Stückholzheizung äußerst sinnvoll. Im Winter wird die erzeugte Energie der Holzheizung zwar gut genutzt, doch in Übergangszeiten kann viel Wärme ungenutzt verloren gehen. Mit einem Pufferspeicher wird überschüssige Wärme zwischengespeichert und erst bei Bedarf an das Heizsystem abgegeben.

Alternativ oder ergänzend dazu können Sie die Stückholzheizung auch mit einer Pelletheizung oder einer Solaranlage kombinieren.

Übrigens: Die Kosten eines Pufferspeichers werden ebenfalls gefördert.

Kann ich Stückholzheizungen mit anderen Heizungen kombinieren?

Einer der Vorteile einer Stückholzheizung ist, dass sie gut mit anderen Heizungen kombiniert werden kann. Besonders bewährt hat sich die Kombination aus Stückholzkessel mit Pelletheizung. Diese Kombi schaltet bei Bedarf automatisch von Stückgut in den Pelletbetrieb, wenn Sie einmal nicht vor Ort sind, um Holz nachzulegen. Etwa bei Reisen oder Krankheit. So können Sie flexibel sowohl Holz als auch Pellets verwenden.

Wenn Sie eine entsprechende Dachfläche oder sonstige Aufstellmöglichkeit haben, bietet sich auch die Kombination der Stückholzheizung mit einer Solaranlage an. Dadurch können Sie etwa im Sommer Ihr Warmwasser bereiten, ohne den Holzkessel einzuschalten.

Hat eine Holzheizung noch Zukunft?

Eine Stückholzheizung ist ein umweltfreundliches Heizsystem und von den laufenden Kosten her äußerst interessant, wenn Sie günstiges Holz zur Verfügung haben. Holz wird auch langfristig in ausreichender Menge verfügbar sein. Bei nachhaltiger Waldwirtschaft bleiben zudem heimische Ökosysteme erhalten. Eine Win-win-Situation.

Natürlich gibt es neben der Holzheizung auch andere klimafreundliche Heizsysteme, etwa Pelletheizungen oder Wärmepumpen. Auch Kombinationen sind gefragt. Aufgrund der aktuellen Förderungen sind alle diese Heizsysteme von den Kosten her interessant.

bösch deckt das gesamte Leistungsspektrum in der Beratung und Montage aller Systeme und Kombinationen ab. Gerne helfen wir auch Ihnen mit unserer langjährigen Erfahrung und finden heraus, welche Heizung in Ihrem Fall die kostengünstigste Lösung ist.