Entwicklung am österreichischen Heizungsmarkt. | © bösch heizung.klima.lüftung

Energiewende bringt Trendwende

Wie das neue Regierungsprogramm den Heizungsmarkt beeinflussen wird

Anfang des Jahres wurde vom neu angelobten Ministerrat das Regierungsprogramm 2020-2024 vorgestellt. Die darin enthaltenen Klimaschutzmaßnahmen haben auch Auswirkungen auf den österreichischen Heizungsmarkt. Welche dies sind, und wie sie Ihr tägliches Geschäft beeinflussen, haben wir hier für Sie zusammengefasst:

Thermische Sanierung
  • Die Sanierungsrate soll durch Förderungen und Beratungen auf 3 % p.a. angehoben werden.
  • Der Fokus liegt auf dem konsequenten Umstieg auf Heiz- und Kühlsystem mit erneuerbaren Energien.
Neubau
  • Ziel sind Nullemissionsgebäude im Niedrigstenergiestandard.
  • Biomasse, Fernwärme, Solarnutzung, Geothermie oder Umgebungswärme gelten als Heizquellen der Zukunft.
  • Fernwärmenetze sollen ausgebaut, Gasnetze rückgebaut werden.
Aus für Öl- und Kohleheizungen bis 2035:
  • Ab 2020 ist der Einsatz von Öl- und Kohleheizungen im Neubau nicht mehr zulässig.
  • Ab 2021 betrifft dieses Verbot auch den Anlagentausch.
  • Mit 2025 kommt dann das Aus für alle Öl- und Kohleheizungen die älter als 25 Jahre sind.
Ausstieg aus Gas:
  • Ab 2025 werden im Neubau keine Gasheizungen mehr zugelassen.
  • Allerdings soll grünes Gas kommen – bis 2030 plus 5 TWh.
Fazit:

Die Erneuerung von Kesseln die älter als 25 Jahre sind, ist eine sinnvolle Maßnahme, da damit die Heizanlagen auf den Stand der Technik gebracht werden und hohe Effizienzsteigerungen erzielt werden können. Hier lassen sich in den nächsten Jahren sicher zusätzliche Umsätze generieren.

Stimmt die Annahme, dass noch 700.000 Ölkessel betrieben werden, dann schlummert auch hier einiges an Potenzial für neue Anlagen

Emissionsarme Technologien sind zu bevorzugen, ein "electric only" Ansatz ist aber unrealistisch. Der Einsatz von Photovoltaik wird an Bedeutung gewinnen.

Niedrigstenergiegebäude sind zu befürworten, der Warmwasserbedarf und der niedrige Wärmebedarf im Winter sollten damit jedenfalls vor Ort im Gebäude erzeugt werden, um die Verluste im Transport und der Erzeugung so gering wie möglich zu halten. Ein klares Bekenntnis zum Haus-Heizungssystem.